Jugendlager der SLRG Region Nordwest in Fiesch
Am Auffahrtswochenende, vom 19. bis 21. Mai, fand das Jugendlager der SLRG Region Nordwest in Fiesch statt. Dieses bot den Jugendlichen und den Jugendleiter:innen die Möglichkeit, sich sektionsübergreifend zu vernetzen und von einem abwechslungsreichen Programm zu profitieren. Mittendrin: die 15-jährige Erin Gsponer aus der Sektion Oberwallis.
Samstagmorgen, kurz vor 8.00 Uhr. Entgegen der Wettervorhersage scheint im Wallis die Sonne und auf dem Gelände des idyllisch im Grünen gelegenen Sport Resorts Fiesch ist es noch ruhig. Doch gleich startet für die 50 Jugendlichen, die am Jugendlager der SLRG Sektion Nordwest teilnehmen, ihr erster Programmpunkt des zweiten Tages: Rettungsschwimm-Training im Hallenbad. Insgesamt verbringen die Jugendlichen und 12 Leiterinnen und Leiter drei Tage im Sport Resort Fiesch. Das gut gefüllte und vor allem abwechslungsreiche Programm besteht aus Schwimmeinheiten im Hallenbad, einem ergänzenden Sportprogramm und nicht zuletzt aus viel Spiel und Spass.
Sektionsübergreifende Freundschaften
Ziel der Organisationsgruppe rund um Diandra Kössler, Leiterin Jugend in der SLRG Region Nordwest, war es, das zuletzt im Jahr 2016 durchge- führte – damals schweizweite – Jugendlager nach längerer Pause wiederzubeleben. So hat die Region Nordwest das Lager 2023 in regionalem Rahmen wieder aufgenommen. Kössler, welche als Verantwortliche für die Gesamtleitung stets den Überblick über das Geschehen im Jugendlager hat, konnte sich dabei auf das Wissen und Material aus den früheren Jugendlagern stützen. Auf dieser Basis nahm das diesjährige Lager Form an – und fand grossen Anklang.
Aufgrund der zahlreichen Anmeldungen wurde die Teilnehmeranzahl von ursprünglich vorgesehenen 40 Teilnehmer:innen auf 50 erhöht. Diese sind aus mehreren Sektionen der Region Nordwest zusammengekommen, wie auch die Jugendleiter:innen, die aktive Mitglieder der Sektionen Oberwallis, Bern, Olten, Hallwilersee und Oberaargau sind. Dass die Jugendlichen sich vernetzen, möchte Diandra Kössler ihnen aus dem Jugendlager auch mitgeben: «Die Jugendlichen sollen sich sektionsübergreifend kennenlernen und vielleicht entstehen daraus ja sogar Freundschaften. Zudem soll auch der Austausch unter den Leiterinnen und Leitern gefördert werden», erklärt Kössler. Deshalb wurden beispielsweise auch die Gruppen bei der Zimmeraufteilung bewusst gemischt, sodass sich Teilnehmende aus verschiedenen Sektionen ein Zimmer teilen.
Aktives und motiviertes Miteinander
Bereits ein Blick ins Rettungsschwimm-Training von besagtem Samstagmorgen zeigt: von Berührungsängsten keine Spur. Nach einleitenden Instruktionen durch die anwesenden Jugendleiter:innen teilen sich die Jugendlichen sofort in der ihrem Leistungsniveau entsprechenden Gruppe ein und beginnen mit dem Aufwärmparcours. Auch bei den anschliessenden Rettungsübungen machen alle motiviert mit. Geübt werden unter anderem die richtigen Griffe und die Technik beim Abschleppen einer verunfallten Person mit Hilfe von Rettungspuppen und Übungspartner:innen sowie das anschliessende Retten aus dem Wasser und die weiteren lebensrettenden Schritte, falls die gerettete Person bewusstlos ist. Es wird fleissig geübt, gerettet und dabei auch zwischendurch gelacht – ein bisschen Humor muss trotz ernstem Thema sein und unterstreicht das gute Miteinander. Eine Teilnehmerin, die auch mit Herzblut bei der Sache ist und grosse Pläne in der SLRG hat, ist die 15-jährige Erin Gsponer aus der Sektion Oberwallis. Sie ist bereits seit der 5. Klasse bei der SLRG. Der Schwimmsport ist sogar noch länger Teil ihres Lebens, und so benötigte der Schritt vom Schwimmen zum Rettungsschwimmen nicht viel Überzeugungsarbeit von ihrer damaligen Schwimmlehrerin.
Wichtige Nachwuchsförderung
«Am Anfang war die Umstellung vom Schwimmunterricht zum Rettungsschwimm-Training hart. Vorher standen unter anderem Spiele und Technik mehr im Fokus, bei der SLRG wurden mehr auf die Zeit und die richtigen Griffe geachtet», so Gsponer. Auch während dem Rettungsschwimm-Training in Fiesch schauen die Jugendleiter:innen genau auf die richtige Ausführung der Übungen und geben den Teilnehmenden hilfreiche Inputs. Wahrscheinlich wird auch Erin Gsponer in näherer Zukunft diese Funktion übernehmen, denn die junge Walliserin plant, sich zur Jugendleiterin ausbilden zu lassen. In ihrer Sektion konnte sie, begleitet durch den hiesigen Jugendleiter Leon Holzer bereits selbständig Trainings planen und durchführen. Davon profitieren auch die Jungen der Sektion, wie Gsponer erzählt: «Den Kindern macht es Spass, dass auch mal jüngere das Training planen und für Abwechslung sorgen». Während des Jugendlagers in Fiesch kann sie nun selbst auch Neues erleben, wie beispielsweise frühmorgendliche und abendliche Rettungsschwimmtrainings im Hallenbad oder das Schwimmen mit der Monoflosse, zudem kann sie an ihren Techniken feilen. Diese Erfahrungen finden sicher auch Einzug in ihre Trainings als künftige Jugendleiterin und kommen so nicht nur ihr zugute. So leistet das Jugendlager neben der sektionsübergreifenden Vernetzung auch einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchsförderung und hilft damit, die Mission der SLRG auf die nächste Generation zu übertragen: «Ertrinken verhindern».