, Leiggener Sebastian

Kurzbiographie des heiligen Johannes von Nepomuk

Unser Schutzpatron Johannes von Nepomuk - Sein Leben und Streben und sein tragischer Tod

Jedes Jahr begehen wir feierlich den Tag des heiligen Johannes von Nepomuk. Die SLRG Oberwallis gedenkt jeweils am 16. Mai unserem heiligen Schutzpatron anlässlich eines Gottesdienstes. Doch wer war dieser Nepomuk eigentlich und warum verehren die Taucher und Wasserretter speziell diesen Heiligen. Das finden wir heraus, indem wir das Leben des Johannes von Nepomuk, von der Geburt bis zu seinem überaus tragischen Tod, anschauen. Denn erst sein Ableben machte diesen gottesfürchtigen Kleriker zum Schutzpatron aller Wasserretter.

Geboren ist Jan Nepomucký, wie er in der tschechischen Sprache genannt wird um das Jahr 1350 in Pomuk in der heutigen tschechischen Republik. Das genaue Geburtsdatum ist nicht überliefert. Der Name Nepomuk, unter welchem wir unseren Schutzpatron kennen, stammt übrigens von dieser Stadt, welche in der tschechischen Sprache Nepomuk geschrieben wird. Mit bürgerlichem Namen hiess unser Schutzpatron aber Johannes Welfin.

Johannes, Sohn eines Richters, eiferte in seinen jungen Jahren dem Beruf seines Vaters nach. 1369 wurde er daher kaiserlicher Notar in der Kanzlei des Erzbistums Prag, wo er seine kirchliche Laufbahn begann. Im Jahre 1380 folgte die Priesterweihe. Der eifrige Johannes ruhte sich allerdings nie auf seinen Lorbeeren aus, sondern studierte auch nach seiner Priesterweihe weiter. Sein Studium der Rechtswissenschaften absolvierte er an den Universitäten von Prag (CZ) und Padua (IT). Später, 1389 wurde er zum Generalvikar unter dem Prager Erzbischof Johann von Jenstein ernannt. Eine tragische Wendung des Schicksals, wie sich später zeigen sollte.

Denn nur kurz darauf geriet Johannes von Nepomuk schon zwischen die Fronten einer überaus stoisch und langwierig geführten Fehde zwischen seinem Vorgesetzten dem Bischof Johann und dem König von Böhmen Wenzel IV. Die beiden stritten sich seit langem um die kirchliche und weltliche Macht und ihre Verteilung auf die hohen Ämter des Staates. Auf dieses kirchenpolitische Hickhack soll an dieser Stelle aber nicht weiter eingegangen werden. Sie war jedenfalls der Grund, der zum tragischen Schicksal des Johannes von Nepomuk führte. Denn auf Weisung seines Erzbischofs, ernannte der damals als bischöflicher Generalvikar tätige Johannes von Nepomuk nicht den vom König vorgeschlagenen Kandidaten, Wenzel Gerard von Bureniz, zum Bischof des Bistums Kladrau, sondern einen Gegenkandidaten, welcher dem Erzbischof zugänglicher war.

Der Erzbischof Johann von Jenstein, wohlwissend, dass der König in Rage sein wird, weil er seine Einspruchfrist wegen einer Abwesenheit verpasst, befahl Johannes von Nepomuk die Ernennung des neuen Bischofs sofort umzusetzen. Damit erzürnte Johannes von Nepomuk den König dermassen und unterschrieb, ohne es zu wissen sein eigenes Todesurteil.

Johannes von Nepomuk, unschuldig zwischen die Fronten zweier rivalisierender Staatsmänner geraten, wurde verhaftet, schrecklich gefoltert und schliesslich am 20. März 1393 in Prag von der Karlsbrücke aus in der Moldau ertränkt. Johannes von Nepomuk starb nur 43 Jahre nach seiner Geburt einen qualvollen Ertränkungstod. Es wird berichtet, dass der Leib des im Wasser Treibenden von fünf Flammen umsäumt gewesen sei. Wohl deshalb wird der heilige Nepomuk heute oft mit fünf Sternen um sein Haupt abgebildet.

Erst Jahrhunderte später, im Jahre 1729, wurde Johannes von Nepomuk durch den Papst heiliggesprochen. Heute gilt Nepomuk als Märtyrer und Schutzpatron aller Brücken, weshalb oft eine Statue von ihm vor Brückenaufgängen zu finden ist. Aber auch andere Patronate werden dem heiligen Nepomuk zugeschrieben. So ist er Schutzpatron der Stadt Prag, wo sein Leben ein jähes Ende nahm, und daher in dieser wunderschönen Stadt omnipräsent. So findet sich auf der berühmten Karlsbrücke an der Stelle seines Todes eine grosse Statue von ihm, sowie eine Insignie mit fünf Sternen, welche die fünf Flammen symbolisieren sollen, die erschienen sind, als der Leichnam im Wasser trieb. Ausserdem ist er der Patron aller Beichtväter, Priester und des Beichtgeheimisses. Dies wohl aus dem Grund weil sich eine hartnäckige Legende am Leben erhält. Demnach soll sein Streit mit dem König nicht dem kirchenpolitischen Konflikt entspringen, sondern seiner Weigerung gegenüber dem König, das Beichtgeheimnis zu brechen. Demnach habe der Priester Nepomuk dem König nicht preisgegen wollen, was dessen, von Wenzel der Untreue verdächtigte Frau, ihm anvertraut habe. Nur deshalb habe König Wenzel IV in foltern und töten lassen.

Zu guter Letzt aber ist der heilige Nepomuk der Schutzpatron aller Wassergefahren und damit eben auch von uns Tauchern und Wasserrettern. Sinnbildlich dafür, dass sein tragischer Ertrinkungstod keinem Menschen wiederfahren soll, ehren wir den heiligen Johannes von Nepomuk jedes Jahr am 16. Mai damit er uns Sicherheit und Gesundheit in unserem allerliebsten Element gebe und dass uns nicht das gleiche Schicksal wie Nepomuk ereigne.

In diesem Sinne weiterhin allen "güät Luft" und einen schönen Nepomuktag